Mit der Umsetzung von “Dragon Ball” als Fernsehserie wurde ein neuer Abschnitt in der Erfolgsgeschichte von Son-Goku und seinen Weggefährten eingeleitet. Vor allem die Storys der neuen Ausprägung, die in der TV-Fassung als “Dragon Ball Z” bekannt wurden, sorgten dafür, dass “Dragon Ball” nun auch in allen anderen Medienbereichen zum Hit wurde.
So entstand neben der Fernsehserie zwischen 1986 und 1988 unter anderem drei “Dragon Ball”- und zwischen 1989 und 1995 dreizehn “Dragon Ball Z”-Videofilme. Ausserdem wurden für das Fernsehen noch zwei “Dragon Ball Z”-Specials realisiert. Im Gegensatz zur Fernsehserie erzählen die Videofilme Storys, die über die Handlung des Comics hinausgehen. Da sie auch neue Figuren einführen und sich nicht immer an die Abläufe der ursprünglichen Serie halten, könnte man sagen, sie spielen in einer Parallelwelt zum ursprünglichen “Dragon Ball”-Universum.
Die Verfilmungen haben die Welt von “Dragon Ball” nicht nur um neue Helden, sondern auch um einen weiteren Aspekt erweitert: die Farbe. Da Comis in Japan von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen ausschliesslich in Schwarzweiss erscheinen, waren Son-Goku, seine Mitstreiter und Gegner den Lesern zuvor praktisch, nur durch die Titelbilder der Magazine und Bücher in Farbe bekannt geworden, auf denen die Kolorierung noch nicht einheitlich gehalten war. Dass etwa Son-Gokus Anzug in jenem Orange leuchtet, das wir heute kennen, wurde erst bei der Produktion der Filme entgültig festgelegt und später bei allen nachfolgenden Produkten beibehalten.
Auf Umwegen kamen die Farben inzwischen übrigens auch wieder in die Welt der Comics zurück. Mit Bildern aus den ersten beiden Fernsehserien, in die man Sprechblasen einmontiert hat, wurde nach der Einstellung von “Dragon Ball” vor kurzem nämlich eine “Dragon Ball Z”-Comic-Serie geschaffen, die die bekannten Ereignisse noch einmal in dieser neuen Form nacherzählt.
Dass Comic-Helden zu Fernsehstars werden, ist auch in unseren Breiten heute nichts Ungewöhnliches mehr. Dass sie die Hitparaden erobern dagegen schon eher. Doch da für Son-Goku nichts unmöglich ist, schaffte er den Sprung vom Film- zum Plattenstar mit links. Die erste Musik CD zu “Dragon Ball” erschien im Juli 1989 unter dem Titel “Dragon Ball Z Hit Collection” und enthielt vor allem Stücke aus der gleichnamigen Fernsehserie, aber auch einige eigens für die Platte eingespielte Songs. Da sie sich guter Verkäufe erfreute, setzte die japanische Niederlassung der Plattenfirma Columbia die Reihe rasch mit weiteren Ausgaben fort. Allein die “Hit Collection” hat es bis heute auf 18 Ausgaben und einen zusätzlichen “Best of” Sampler gebracht. Über 30 weitere “Dragon Ball” CDs sind daneben als Einzeltitel erschienen, die vor allem Musikstücke aus Filmen und Videospielen enthalten. Unter japanischen Fans gilt vor allem “Cha-La Head-Cha-La”. Der von Kageyama Hironobu gesungene Titelsong der ersten zweihundert TV-Folgen von “Dragon Ball Z”, als echter Ohrwurm. Daher ist das Stück auch auf jeder der “Hit Collection”-CDs enthalten. Leider sind die Platten hierzulande nur schwer aufzutreiben.
Nachdem »Dragon Ball« und »Dragon Ball Z« als Animes bereits die Bildschirme erobert hatten, war es nur konsequent, die ohnehin schon animierten Charaktere auch in Videospielen auftreten zu lassen. Die Firma Toei Animation, die die beiden Fernsehserien entwickelt und zusammen mit dem grossen Spielwarenhersteller Bandai die weiteren Verwertungsrechte für »Dragon Ball« erworben hatte, lizensierte von 1986 an eine wahre Flut von Konsolenspielen der unterschiedlichsten Genres, die - wie alles, was mit »Dragon Ball« zu tun hat - ebenfalls zu echten Sellern wurden.
Der erste Anbieter, der im Videospielesektor auf Son-Goku und seine Freunde setzte, war der damalige Konsolenkönig Nintendo. Das bereits im November 1986 für das Nintendo Entertainment System auf den Markt gebrachte Jump-and-Run-Spiel »Dragon Power« lehnte sich vom Spielprinzip her noch sehr stark an Nintendos Erfolgsserie »Super Mario« an und gab dem Spieler so die Möglichkeit, die frühen Abenteuer Son-Gokus in komprimierter Form nachzuerleben. Dem besonderen Reiz der Vorlage wurde das simple Spielprinzip allerdings nicht wirklich gerecht. Das erkannten auch die Entwickler von Nintendo und wechselten schon mit dem zweiten »Dragon Ball«-Spiel »Return of the Demon King« in das Genre des Rollenspiels über, das eine bessere Präsentation der besonderen Mischung aus Spass und Action ermöglichte. Prompt stellte sich auch der Erfolg ein, so dass in relativ rascher Folge weitere Spiele dieser Art nachgelegt werden konnten, die sich jeweils einen kleinen Teilabschnitt aus dem gesamten Epos herausgriffen und spielerisch nachempfanden.
Als sich zu Beginn der neunziger Jahre im Gefolge des Bestsellers »Street Fighter« das Genre der Fighting Games zu einer der populärsten Formen von Konsolenspielen entwickelte, erkannte Nintendo schnell die Chance, die die alljährlichen Kampfturniere aus Son-Gokus Welt für die Umsetzung eines Spiels boten, in dem wechselnde Gegner mit unterschiedlichen Kampftechniken gegeneinander anzutreten haben. »Fighter in the World Tournament« war das erste einer langen Reihe solcher Kampfspiele, die später auch von Sony und Sega vor allem zu »Dragon Ball Z« produziert wurden.